Nicht mehr anzeigen
Gesundheit ganz nah. Wir sind da.
Keyvisual
A
A
A

Nieren- und Blasenkrebszentrum am REGIOMED Klinikum Coburg

Ihre Experten im Urologisches Tumorzentrum

In unserem urologischen Tumorzentrum arbeitet unser Team in enger Kooperation mit den Kollegen aus der Radiologie, Onkologie, Strahlentherapie und Pathologie sowie auch aus anderen hochspezialisierten Fachdisziplinen zusammen, um Patienten einen unkomplizierten Zugang zu schneller und hochqualifizierter Diagnostik und Behandlung von Tumoren der Harnblase und Nieren anbieten zu können.

Wir bieten die komplette Diagnostik dieser urologischen Krebserkrankungen. Um unseren Patientinnen und Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen, besprechen wir alle Krebsfälle wöchentlich in unserer Tumorkonferenz mit den anderen Fachabteilungen interdisziplinär. Die davon resultierenden Empfehlungen werden mit den Patientinnen und Patienten bzw. auch mit den Angehörigen gemeinsam besprochen. Wichtig ist uns eine individuelle Anpassung der Therapiekonzepte an das Tumorleiden, aber auch an die jeweils spezifische Lebenssituation unserer Patientinnen und Patienten.

Allen uro-onkologischen Patientinnen und Patienten steht auch eine gut etablierte psycho-onkologische Beratung und Betreuung zur Verfügung.

Unser Ziel ist die kontinuierliche Optimierung und Modernisierung des urologischen Tumorzentrums entsprechend dem höchsten wissenschaftlichen Niveau. 

Harnblasenkrebs

Als Blasenkrebs (Harnblasenkarzinom) werden bösartige Tumore der Blasenschleimhaut bezeichnet. Es handelt sich um den fünfthäufigsten Krebs beim Mann. Häufig tritt die Krankheit im höheren Lebensalter auf. Männer sind etwa dreimal öfter betroffen als Frauen. Die meisten Erkrankungen (ca. 75%) werden als oberflächliche Form erkannt und können noch minimal-invasiv behandelt werden.

Zu den Ursachen für die Entstehung von Blasenkrebs gehören: Rauchen (ca. 50% der Fälle), chronische Entzündungen und Reiz der Schleimhaut der Harnblase durch jahrelanges Tragen eines Dauerkatheters, Blasensteine, Parasitenbefall, Strahlenexposition sowie Exposition bestimmter chemischer Substanzen.

Viele von unseren Patienten wurden mit blutigem Urin (Hämaturie) vorgestellt. Je nach Lokalisation des Tumors kann auch zunehmender Harndrang im Rahmen der Blasenkrebserkrankung auftreten.

Diagnostik
Als wichtigste Untersuchung wird eine Blasenspiegelung (starre oder flexible Zystoskopie) durchgeführt. Hier stehen die Weißlicht- sowie fluoreszenzgestützte Zystoskopie zur Verfügung. Zur Ergänzung der Diagnostik in unklaren Fällen hilft auch die mikroskopische Untersuchung des Urins (Urinzytologie). Die Ultraschall-Untersuchung kann genug große Blasentumore verlässlich entdecken. Als bildgebende Diagnostik kommen die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) in indizierten Fällen zum Einsatz.

Behandlung der oberflächlichen Blasentumore
Oberflächliche Tumore weisen die besten Heilungschancen auf. Diese werden minimal-invasiv endoskopisch (TUR-B) über die Harnröhre abgetragen. Über das weitere Vorgehen wird in Regel nach der Untersuchung des Gewebes durch Pathologen entschieden.

Behandlung der invasiven Blasentumore
Äußert sich der Pathologe, dass der Blasentumor in die Blasenwandmuskulatur (muskelinvasiv) eingewachsen ist, empfiehlt sich in indizierten Fällen, die Blase operativ zu entfernen. Die Urinableitung aus den Nieren muss individuell überlegt und geplant werden. Je nach Situation können verschiedene Optionen der Harnableitung (kontinente und inkontinente) angeboten werden. Im Rahmen der Planung werden ausführliche Gespräche mit den Patienten bzw. mit Familien geführt. Sollte sich bei dem Staging (Bestimmung der Tumorgröße und der lokalen Tumorausbreitung, Nachweis/Ausschluss von Lymphknoten- und Fernmetastasen) ein fortgeschrittenes Tumorstadium zeigen, kann in unserem Zentrum auch eine systemische Behandlung mit Neo- bzw. adjuvanter Chemotherapie angeboten und durchgeführt werden.


Nierenkrebs

Ein Nierenzellkarzinom ist eine relativ seltene Tumorerkrankung, mit seinem Anteil von etwa drei Prozent an allen soliden bösartigen Tumoren. Das Nierenzellkarzinom ist mit 90 Prozent der häufigste bösartige Tumor der Niere. Zu den Risikofaktoren für die Entstehung des Nierenzellkarzinoms gehören hauptsächlich Übergewicht, Rauchen und Bluthochdruck. Klassische Symptome eines eher fortgeschrittenen Tumorstadiums sind Flankenschmerzen, Blut im Urin und tastbare Resistenz im Bereich der Flanke.

Diagnostik
Heutzutage wird das Nierenzellkarzinom selten durch klinische Symptome auffällig. Häufiger wird als Zufallsbefund bei Ultraschall- oder CT Untersuchungen entdeckt, oft im Rahmen der urologischen Vorsorgeuntersuchung oder bei Abklärung anderer Beschwerden. Die Computertomographie (CT) und die Magnetresonanztomographie (MRT) stehen zur Komplettierung der Diagnostik zur Verfügung. Im fortgeschrittenen Tumorstadium kann noch eine Skelettszintigraphie zum Ausschluss von Knochenmetastasen verwendet werden. In ausgewählten Fällen kann auch eine Nierenbiopsie hilfreich sein, vor allem bei älteren, vorerkrankten Patienten mit unklarem CT-Befund.

Behandlung
Lokal begrenzte Nierentumore werden in der Regel operativ behandelt. Nierenerhaltende Tumorexzision (-Entfernung) wird nach Möglichkeit bevorzugt. Bei größeren und zentral wachsenden Tumoren muss hingegen die ganze Niere entfernt werden. Wir bieten diesbezüglich die offene als auch die laparoskopische Technik („Schlüssellochtechnik“) an. Ist es zur Streuung des Krebses gekommen, gibt es weitere Möglichkeiten der Behandlung. Hier kommt die medikamentöse Therapie im Sinne immunregulativer Therapien (Immun-Checkpoint-Inhibitoren) und Targeted Therapien (zielgerichtete Therapien) zum Einsatz. Diese werden größtenteils ambulant verabreicht.