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„Meine Patientinnen liegen mir sehr am Herzen“

„Meine Patientinnen liegen mir sehr am Herzen“

… wenn Birke Hofmann das sagt, zweifelt man keinen Moment daran, dass sie es ernst meint. Frau Hofmann ist Case Managerin im Brustzentrum des REGIOMED Klinikums Hildburghausen – und das mit Leib und Seele. Bereits seit 1989 ist sie Teil der REGIOMED-Familie, zunächst in Neuhaus am Rennweg, dann in Sonneberg und seit 2016 in Hildburghausen. Die Weiterbildung zur Case Managerin hat sie von 2009 bis 2010 berufsbegleitend an der Fachhochschule für Gesundheit in Gera absolviert und damit ihre Berufung gefunden.

Das Brustzentrum Hildburghausen ist das jüngste bei REGIOMED und arbeitet eng mit den Kollegen der zertifizierten Brustzentren in Coburg und Lichtenfels zusammen. Gemeinsam werden Behandlungsmethoden abgestimmt, therapeutische Maßnahmen besprochen und sich bei der wöchentlichen Tumorkonferenz interdisziplinär ausgetauscht. Die Voraussetzungen für die eigene Zertifizierung Hildburghausens seien ebenfalls gut, so Birke Hofmann.

Organisationstalent und Vertrauensperson

Die 48-jährige Case Managerin aus Jena ist eine echte Allrounderin: „Ich begleite die Frauen von der Aufnahme bis zur Entlassung – und darüber hinaus“, beschreibt sie ihre Arbeit. Gemeint ist damit die Rundumbetreuung der Brustkrebspatientinnen – persönlich, aber auch organisatorisch. Bereits vor der Aufnahme einer neuen Patientin kümmert sich Frau Hofmann um die Befunde und alle nötigen Unterlagen, um den Aufenthalt und die Behandlung bestmöglich vorzubereiten. Den ersten Patientenkontakt hat sie dann in der Regel bei der Aufnahme: Sie nimmt Blut ab, misst den Blutdruck, dokumentiert Gewicht und Größe, klärt offene Fragen.

Im weiteren Verlauf des Aufenthalts ist Birke Hofmann für die Koordination der Behandlung verantwortlich und dient als Ansprechpartnerin für die Patientin. Ein Schwerpunkt ist die Beratung im psychosozialen Bereich. Hier geht es um Themen wie die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises oder die Absicherung der poststationären Versorgung. „Wichtig ist mir dabei, diese Dinge – soweit möglich – gemeinsam mit der Patientin zu erledigen und sie dadurch bei ihrer Selbstorganisation zu unterstützen“, so die Case Managerin.

Ein weiterer Bestandteil ihrer Arbeit ist die Verteilung der Herzkissen – im wahrsten Sinne eine „Herzensangelegenheit“ von Birke Hofmann. Diese Kissen in Herzform können von Brustkrebspatientinnen unter dem Arm getragen werden und helfen unter anderem dabei, Narbenschmerzen und Lymphschwellungen zu lindern. Das Besondere dabei: Sie werden von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern genäht und stets als Geschenk an die Patientinnen übergeben.

„Ein Großteil meiner Aufgaben sind natürlich organisatorische Dinge“, so Birke Hofmann, „allerdings immer im Zusammenhang mit der psychosozialen Betreuung der Patientinnen.“ Sie sieht sich selbst als Vertrauensperson und Gesprächspartnerin und begleitet die Patientinnen während dieser schwierigen Zeit. Eine Phase besonders großer Anspannung sei für die meisten das Warten auf den Histologischen Befund: „In dieser Zeit sind die Frauen wie in einem Tunnel und nehmen nichts mehr um sich herum wahr.“ Gerade in dieser Zeit haben viele Krebspatientinnen jedoch auch einen großen Redebedarf. Frau Hofmann ist für sie da: „Das A und O ist, Zeit zu haben und zuzuhören.“

Enge Zusammenarbeit mit Ärzten und Kollegen

Auch auf anderen Stationen hilft die Case Managerin, vor allem in beratender Funktion, und fungiert als Vermittlerin und Zuarbeiterin für das gesamte psychosoziale Netzwerk. Für die ganzheitliche Betreuung und Behandlung der Patientinnen sei eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit Voraussetzung, so Frau Hofmann. Internisten, Radiologen, Nuklearmediziner, Anästhesisten, Chirurgen, Geriater, Psychoonkologen, Physiotherapeuten, Mitarbeiter des Sozialdienstes, aber auch Labore, Sekretärinnen, Dokumentare – sie alle sind an der Behandlung der Patientinnen beteiligt.

An den diversen Schnittstellen zwischen allen Beteiligten agiert und reagiert Birke Hofmann und gibt ihr Bestes für einen reibungslosen Ablauf. Wichtig ist ihr dabei die Teamleistung: „Meine Funktion gibt es in unserer Klinik nur einmal, das heißt aber nicht, dass ich losgelöst von allen arbeiten kann. Im Gegenteil: Meine Arbeit funktioniert nur in enger Zusammenarbeit mit den Ärzten und Schwestern.“ Die ambulante Weiterversorgung geschieht anschließend in enger Kooperation mit Haus- und Fachärzten, Reha-Kliniken, Schmerztherapeuten, Selbsthilfegruppen. Auch hier agiert die Case Managerin als Vermittlerin.

Die enge Vernetzung ist essentiell für eine gute Betreuung und auch das Case Management selbst betrachtet Frau Hofmann als ganzheitliches Konzept: „Bei uns erfolgt nicht einfach nur die Behandlung des Patienten. Auch die Angehörigen werden von Anfang an in den Prozess mit einbezogen und sind immer willkommen.“ Zwischen der medizinischen Behandlung und ihrer Tätigkeit als Case Managerin zieht Birke Hofmann jedoch einen klaren Trennstrich. „Natürlich versuche ich, alle Fragen bestmöglich zu beantworten, doch bei medizinischen Themen verweise ich die Patientinnen an den jeweiligen Arzt.“

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