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Und immer ist es ein Geschenk des Lebens

Und immer ist es ein Geschenk des Lebens
Sebastian ist das erste Kind, das im neuen REGIOMED-Klinikum Lichtenfels zur Welt kam und in den Armen von Mama Marta Markiewicz entspannt den Tag verschlummert. Darüber freuen sich die Leitende Hebamme Martina Behr (links) und ihre Kolleginnen Luise Köstner und Sigrid Löser (rechts).

Es geschah am 4. Mai des Jahres 1973: Damals, an jenem Freitag vor 45 Jahren, wurde das erste Baby im Kreißsaal des Helmut-G.-Walther-Klinikums geboren. In den folgenden Jahrzehnten, bis zum Umzug in das neue, direkt nebenan erbaute Krankenhaus, erblickten im Klinikum Lichtenfels genau 36.016 Kinder das Licht der Welt.

Der Ärztliche Direktor und Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe, Dr. med. Andreas Flessa, und die Leitende Hebamme Martina Behr sind tief ins Archiv des Lichtenfelser Krankenhauses vorgedrungen. „Das erste im Helmut-G.-Walther-Klinikum geborene Kind war ein Junge und wog 3500 Gramm. Als Geburtszeit ist 7.29 Uhr festgehalten“, weiß Martina Behr aus den Unterlagen. Das Helmut-G. Walther-Klinikum war bei seiner Eröffnung eines der modernsten Krankenhäuser im Lande, so Dr. Andreas Flessa. Damals bedeuteten z. B. 2-Bett-Zimmer Fortschritt, heute ist es der Gedanke der Nachhaltigkeit.  Das neue REGIOMED Klinikum, das „Green Hospital“, setzt wiederum bundesweit Maßstäbe.

Unglaubliches wurde im Landkreis Lichtenfels geleistet, unglaubliches gestemmt. Allen voran vom Altlandrat Reinhard Leutner und dem damaligen Geschäftsführer des Klinikums, Helmuth Zimmermann, vom amtierenden Landrat Christian Meißner, der seit 2011 die Geschicke des Landkreises und des Green Hospitals leitet, der Klinikdirektorin Eva Gill, sowie dem REGIOMED-Hauptgeschäftsführer, Joachim Bovelet,“ so Flessa weiter.

Trotz aller Modernität wurde nicht auf Bewährtes verzichtet. „Ich bin dankbar, dass wir unser Kinderzimmer und unsere Kinderkrankenschwestern auch im neuen Haus haben dürfen.“ Kinderzimmer waren früher gang und gäbe auf den Entbindungsstationen. „Die Neugeborenen wurden bei Bedarf von Kinderkrankenschwestern in einem gesonderten Bereich umsorgt“, blickt die Leitende Hebamme zurück. Später wurden Familienzimmer in den Kliniken etabliert. Mutter, Kind und immer öfter auch der Vater verbringen die ersten Tage nach der Geburt gemeinsam.

„Mit dem Kinderzimmer im Green Hospital können die jungen Mütter unkompliziert die ersten Tage verbringen. Rooming-In, Familienzimmer oder Versorgung im Kinderzimmer, so wie es die Mutter, die Eltern wollen und brauchen, das empfinde ich als perfekt“, so Dr. Andreas Flessa über das Konzept.

Auch Skurriles gab es: In den 1980er-Jahren kamen am selben Tag ein Mädchen und ein Junge im Klinikum Lichtenfels zur Welt. Nebeneinander lagen die beiden Kleinen im Kinderzimmer in ihren Bettchen. Später wurde aus den beiden ein Ehepaar. Dessen erstes Kind kam am gleichen Tag und Monat und im Klinikum Lichtenfels wie seine Eltern zu Welt, das erste Geschwisterchen suchte sich ebenfalls den gleichen Tag und Monat aus und wurde ebenfalls im selben Kreißsaal im Klinikum Lichtenfels geboren. „In der Familie wird seitdem ein Vierfach-Geburtstag gefeiert“, schmunzelt die Hebamme Martina.

Auch an Geburten im Taxi direkt vor der Klinik“ erinnert sich die Hebamme. Vor zwei Jahren war wieder ein Baby schneller als der Fahrer: Diesmal kam das Baby im Privatauto vor der Pforte des Klinikums zur Welt. „Das passiert schon immer wieder mal“, stellt Luise Köster fest. Sie ist seit 42 Jahren Hebamme im Lichtenfelser Krankenhaus. Und Kollegin Sigrid Löser, mit 40 Berufsjahren Erfahrung, ergänzt, „wir entbinden mittlerweile junge Mütter, die wir auf die Welt gebracht haben“. Trotz der jahrzehntelangen Erfahrung und Routine, sei jedoch jede Geburt anders und werde mit Ehrfurcht und Respekt behandelt. Jede Geburt ist etwas Besonderes.

Seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es gesellschaftliche Veränderungen in der Geburtshilfe. „Die Mütter sind im Durchschnitt älter, es gibt mehr Kaiserschnitte“, erklärt Dr. Andreas Flessa. Einerseits sind Ängste vor der natürlichen Geburt eine Ursache, zum anderen werden Kaiserschnitte als unkomplizierter und der Geburtstermin als planbar erachtet. In letzter Zeit geht es wieder vermehrt Richtung „natürlicher Geburt“. Aber egal wie die Vorstellungen sein mögen, auch im neuen Lichtenfelser Klinikum ist Alles vorbereitet und Alle stehen mit Rat und Tat zur Seite.

Zur Normalität gehört heute, dass die Väter bei der Geburt im Kreißsaal dabei sind und auch an den Informationsveranstaltungen der Geburtshilfe teilnehmen. „Für manche werdende Väter ist die Geburt eine schwierige und ungewohnte Situation, weil viele sich nicht aktiv dabei fühlen. Dabei ist alleine die Anwesenheit des Partners für die werdende Mutter enorm wichtig, meint Martina Behr. Das vielzitierte starke Geschlecht werde dabei nicht selten ganz schwach, ergänzt der Chefarzt mit einem wissenden Lächeln

Unmittelbar bevor die Türen des Helmuth-G.-Walther Klinikums geschlossen wurden, kam am 21. Juli 2018 um 5.16 Uhr ein 3140 Gramm schweres, gesundes Mädchen auf die Welt. Und keine sieben Stunden später wurde im neuen Klinikum um genau 12 Uhr ein weiteres Geschenk des Lebens gefeiert, mit Sebastian, einem 3970 Gramm schweren und gesunden Jungen.

Was für ein toller Start.

Infoabend zu Schwangerschaft und Geburt

Der erste Informationsabend rund um die Themen Schwangerschaft und Geburt im neuen REGIOMED Klinikum Lichtenfels findet am Mittwoch, 1. August, statt. Von 19 Uhr an stellt sich das Team der Geburtshilfe vor, beantwortet Fragen von werdenden Eltern und zeigt den neuen Kreißsaal. Eine Anmeldung zu dem Infoabend ist nicht erforderlich, der Treffpunkt ist in der Eingangshalle.

(Text und Foto Christoph Winter)

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