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Eine „Gemeindeschwester“ für Themar und Umgebung

Eine „Gemeindeschwester“ für Themar und Umgebung

Mit der Fortbildung zur Nicht-ärztlichen Praxisassistenz (NäPa) kehrt die „Gemeindeschwester“, die in der früheren DDR einen wichtigen Beitrag zur hausärztlichen Versorgung leistete, zurück. Ria Saft, Medizinische Fachangestellte im REGIOMED MVZ Themar, hat die Weiterbildung absolviert und freut sich nun über ein neues Praxisfahrzeug. Davon profitieren ganz besonders die älteren Patienten der Region.

Etwa 300 Kilometer fährt Ria Saft im Monat – Tendenz steigend. Dabei versorgt sie nicht nur Patienten in Themar: Ihre Einsatzgebiete liegen von Schmeheim über Grub und Eichenberg bis nach St. Bernhard und Siegritz, um nur einige zu nennen. Ria Saft ist eine „NäPa“, eine nicht-ärztliche Praxisassistentin. Die 200-stündige Fortbildung hat sie im Jahr 2015 erfolgreich abgeschlossen und darf sich seit diesem Jahr über ein neues Praxisfahrzeug freuen.

Die älteren Bürger des Landkreises dürften noch die sogenannte Gemeindeschwester kennen, die in der früheren DDR einen wichtigen Beitrag zur hausärztlichen Versorgung leistete. Das Konzept der NäPa geht in eine ähnliche Richtung, ist jedoch mit einer Gemeindeschwester nicht gleichzusetzen. „Das Aufgabengebiet ist doch etwas anders“, erklärt Ria Saft. Zu ihren täglichen Aufgaben gehören Blutentnahmen, Verbandswechsel, Injektionen, Impfungen und Urinkontrollen – immer im Auftrag des behandelnden Arztes. Und natürlich bleibt zwischendurch auch immer mal wieder Zeit für das eine oder andere persönliche Gespräch.

Als NäPa hat Ria Saft den direkten Draht zu den Patienten, kennt deren Lebensumstände und weiß, was es zu berücksichtigen gilt. Das erleichtert nicht nur ihr die Arbeit. Auch die Patienten profitieren von den Hausbesuchen und dem persönlichen Kontakt. Besonders für betagte oder bettlägerige Patienten stellen die Besuche von Ria Saft eine wichtige Ergänzung zum Besuch in der Praxis dar. Durch die schlechte Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Land ist es gerade für ältere Menschen oftmals sehr schwierig und mit großem Aufwand verbunden, regelmäßige Arzttermine wahrzunehmen – eine Problematik, die durch das „Aussterben“ der Hausärzte auf dem Land in den letzten Jahren noch weiter verschärft wurde. Zwar wird versucht, dieser Herausforderung mit Konzepten wie der Telemedizin zu begegnen, doch gerade die persönliche Interaktion und Nähe kommen hierbei oft zu kurz.

„Gerade bei unseren älteren Patienten hier auf dem Land machen wir oft die Erfahrung, dass es in vielen Fällen helfen kann, wenn ein persönlicher Kontakt entsteht und sich jemand Zeit nimmt, vor Ort ist und mit dem Patienten redet – sozusagen „High-touch“ statt High-tech“, so MUDr. Maria Cernakova, die Ärztliche Leiterin des MVZ Themar. „Genau hier setzt die Nicht-ärztliche Praxisassistenz an.“

Dabei erfolgt die Behandlung und Betreuung immer in enger Abstimmung mit dem behandelnden Mediziner. Die NäPa erfüllt eine unterstützende Funktion, ersetzt jedoch nicht den Weg zum Arzt! Wer Besuch von der Praxisassistenz bekommt, das entscheidet der Arzt. Und umgekehrt erkennt eine erfahrene NäPa, welcher Patient von ihr zu Hause versorgt werden kann und wann ein Besuch in der Praxis erforderlich ist.

„Ich freue mich, dass wir im REGIOMED-Verbund die Möglichkeit haben, Mitarbeiter durch solche Weiterbildungen zu fördern“, so Simone Müller, Bereichsleiterin der Ambulanten Versorgung. „Wir sind stolz darauf, dadurch nun als regionaler Gesundheitsverbund im kleinen Städtchen Themar die „große Berliner Politik“ umsetzen zu können.“ Mit der Etablierung einer Nicht-ärztlichen Praxisassistenz leiste das REGIOMED MVZ Themar einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung in der Region.

Die Aufrechterhaltung der wohnortnahen Patientenversorgung zählt zu den wichtigsten Zielen des Gesundheitsverbunds REGIOMED. Dieser Herausforderung begegnet man im MVZ Themar mit einem engagierten Team aus Ärzten und Medizinischen Fachangestellten. Für viele ältere Patienten sind weite Wege wie die Fahrt nach Hildburghausen oder Meiningen unvorstellbar. Daher ist es wichtig, diese vor Ort medizinisch betreuen und versorgen zu können. Ziel ist es, den Bürgerinnen und Bürgern in der Region trotz des strukturellen Wandels dauerhaft eine gute und umfassende ärztliche Versorgung in kommunaler Trägerschaft bieten zu können.

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