Am 28.05. und 29.05.2019 fand am REGIOMED Klinikum Lichtenfels erstmalig ein Praxisprojekt für Auszubildende der Gesundheits- und Krankenpflege statt. Ziel des Projektes war es, die Auszubildenden professionell auf das bevorstehende Examen vorzubereiten und den Schülern einen Einblick in das eigenverantwortliche Arbeiten in der Praxis zu geben. Eine engere Verzahnung zwischen Theorie und Praxis, die Übernahme von Verantwortung und Wertschätzung gegenüber den Auszubildenden waren weitere Ziele, die mit dem Praxisprojekt erreicht werden sollten.
An dem Praxisprojekt, das auf der Station 5 des Klinikums Lichtenfels stattfand, waren die zehn Auszubildenden des diesjährigen Examenskurses sowie fünf Praxisanleiter und Lehrbeauftragte beteiligt. Unterstützt wurde das Projekt von der Pflegedirektorin Anja Schönheit-Müller und dem Schulleiter der Krankenpflegeschule, Harald Engel. Die Teamleitung und die verantwortlichen Chefärzte der Station waren gerne bereit, der Durchführung des Projektes zuzustimmen.
Die Station 5 beinhaltet die Fachabteilungen Kardiologie, Unfallchirurgie und Schmerzmedizin. Zur optimalen Vorbereitung wurden die Auszubildenden bereits vor dem Praxisprojekt zu den stationsspezifischen Pflegestandards ausgiebig geschult. Des Weiteren wurden im Vorfeld sogenannte Komplexanleitungen durch die Praxisanleiter in den Pflegebereichen durchgeführt. Vor den Projekttagen wurden zudem die stationsspezifischen Gegebenheiten besprochen und es fand eine Einweisung in die Räumlichkeiten und Medizingeräte statt.
Selbst Verantwortung übernehmen
An den Praxistagen wurden den Auszubildenden dann eigene Pflegebereiche zugeteilt, die sie größtenteils eigenverantwortlich betreuten. Zu den Aufgaben der Schüler gehörten die umfassend geplante prozessorientierte Pflege der Patienten, die selbstständige Organisation des Tagesablaufs, die Durchführung und Ausarbeitung von ärztlichen Visiten und die Dokumentation der Tätigkeiten.
Zur Gewährleistung der Patienten- und Versorgungssicherheit erfolgte die praktische Begleitung durch erfahrene Praxisanleiter der Station 5. Jedem Auszubildenden wurde ein persönlicher Praxisanleiter als Mentor und Coach zur Seite gestellt. Dies hatte den Vorteil, dass die Auszubildenden größtenteils eigenverantwortlich arbeiteten, aber jederzeit auf die erfahrenen Kollegen zurückgreifen konnten. Offene Fragen wurden direkt und persönlich besprochen und individuelle Hilfestellungen erleichterten die Routinetätigkeiten auf der Station.
Den reibungslosen Tagesablauf und die Kommunikation mit den Ärzten stellte die Teamleitung der Station, Frau Christine Schauer-Kofer, sicher. Alle weiteren Mitarbeiter der Station 5 waren ebenfalls mit Begeisterung dabei und unterstützten die Auszubildenden bei ihrer Arbeit.
Ein voller Erfolg
Im Anschluss an die Praxistage fanden gemeinsame Reflexionsgespräche statt. Die Auszubildenden beschrieben das Projekt als sehr positiv und lehrreich. Sie konnten viele praktische Erkenntnisse gewinnen und profitierten von der gemeinsamen Erfahrung. Alle Beteiligten wünschten sich daher eine Wiederholung des Projektes im kommenden Jahr.
Auch die Pflegedirektorin Anja Schönheit-Müller und Schulleiter Harald Engel freuen sich auf weitere Projekte, die zur Stärkung der Ausbildung in der Pflege beitragen. Für die beiden Leitungen stellt das Praxisprojekt nicht nur einen individuelleren und ganzheitlicheren Weg der praktischen Ausbildung dar, sondern kann gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsgewinnung in der Pflege leisten, um eine nachhaltige Patientenversorgung in unserer Region sicherzustellen. Aufgrund des großen Erfolgs des Praxisprojektes soll dieses im nächsten Jahr von zwei Tagen auf fünf Tage erweitert werden.