Nicht mehr anzeigen
Keyvisual
A
A
A

Perinatalzentrum Level 1 bleibt erhalten

Perinatalzentrum Level 1 bleibt erhalten
Sebastian Güldner, Kaufmännischer Leiter des Leopoldina Krankenhauses Schweinfurt, Martin Wilde, Vorstandsvorsitzender der Sozialstiftung Bamberg, Dietmar Pawlik, Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH, und Sven Hendel, Krankenhausdirektor des Regiomed-Klinikums Coburg, (vorne von links) trafen sich im Klinikum am Bruderwald in Bamberg zur Unterzeichnung der neuen Kooperationsvereinbarung. Mit auf dem Foto: Dr. Thomas Bernar, Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Dr. Andreas Reisig, Leitender Oberarzt der Klinik für Kinder und Jugendliche, Sabine Graf, Geschäftsstellenleiterin des Verbund-Perinatalzentrums Nordfranken, und Melanie John, künftige Geschäftsführerin der Sana Kliniken Oberfranken (hinten stehend von links).

Mit der am Mittwoch unterzeichneten Kooperationsvereinbarung unterstreichen die Verbundpartner des Perinatalzentrums Nordfranken ihren Anspruch, sehr unreifen Frühgeborenen mit extrem hohen Risiken die bestmögliche medizinische Versorgung zu bieten. Damit steht nun auch fest: In Coburg erfahren Risikoschwangere weiterhin eine heimatnahe medizinische Betreuung auf höchstem Niveau.

Konkret bedeuten die Neuerungen, dass sich schwangere Frauen, gleich welches gesundheitliche Risiko sie haben, weiterhin vertrauensvoll an das Klinikum Coburg wenden können und dort die notwendige fachgerechte Behandlung erhalten. In seltenen Fällen kann es dabei notwendig werden, das Neugeborene frühzeitig zu entbinden. In diesen Fällen erfolgt ab 1. Januar 2025 dann die Verlegung nach Bamberg oder Bayreuth, sofern das geschätzte Geburtsgewicht unter 1.250 Gramm liegt. Dieser Umstand ist neu, denn diese extremen Frühchen durften bisher noch am Coburger Klinikum versorgt werden. Dank der engen Kooperation der vereinten Perinatalzentren in Nordfranken kann aber nach einigen Wochen die wohnortnahe Rückverlegung nach Coburg möglich gemacht werden. So ist auch für Coburger Patientinnen weiterhin eine heimatnahe Versorgung sichergestellt.

Chefarzt Prof. Dr. Dr. med. Peter Dahlem, Leiter der Kinderklinik, freut sich über den positiven Ausgang des intensiven Prozesses: „Ich begrüße die Entscheidung, in welcher ich auch die Anerkennung unserer bisherigen Arbeit im perinatologischen und neonatologischen Bereich sehe. Vor allem aber bedanke ich mich bei allen Unterstützern aus der Region, die uns in den letzten Jahren auf die eine oder andere Weise beigestanden haben.“ Auch Dr. Hanna Philipp, Leiterin des Perinatalzentrums, ist stolz, auf die erzielten Ergebnisse: „Wir danken vor allem unserem Team aus Ärzten und pflegerischen Kräften, die jeden Tag ihr Bestes geben und sich auch von der Situation rund um die neu eingeführten Mindestmengen und der befristeten Ausnahmeregelung nicht verunsichern ließen“.

Klinikdirektor Sven Hendel zeigt sich erleichtert: „Mit dem neuen Status 1o können wir unsere pro-fessionellen Strukturen am Haus fortführen – im medizinischen und pflegerischen Bereich, bis hin zu allen sozialmedizinischen Angeboten wie beispielsweise Nachsorge ‚der bunte Kreis‘. Das freut mich sehr, denn es bedeutet auch Klarheit für unsere Mitarbeiter!“.

Im Sinne eben dieser Klarheit bzw. einer nachhaltigen Umsetzung der miteinander gefundenen Vereinbarungen, wurde auch die anstehende Veränderung der Gesellschafterstruktur für die REGIOMED-Standorte berücksichtigt. Auch die künftige Geschäftsführerin der Sana Kliniken Oberfranken, zu welchen das Coburger Klinikum voraussichtlich ab 01.November 2024 gehören wird, Melanie John, begrüßt die Kooperationsvereinbarung. „Die vorliegende Vereinbarung ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie sich Gesundheitsversorgung auch unter herausfordernden Rahmenbedingungen im Sinne der Patienten und Patientinnen erfolgreich gestalten lässt. Allen Mitwirkenden, die sich aus den verschiedenen Kliniken und Bereichen für diese Lösung eingesetzt haben vor allem aber den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Perinatalzentrums, meinen herzlichen Dank!“.

Aufgrund bundesweit geltender Richtlinien, den Beschlüssen des gemeinsamen Bundesausschusses, die bereits seit Januar 2024 Gültigkeit haben, müssen Perinatalzentren mit dem höchsten Versorgungsgrad, dem „Level 1“-Status, pro Jahr mindestens 25 Frühgeborene unter 1.250 Gramm entbinden und versorgen. Diese Menge hatten die vier Kliniken des Verbundes zuletzt nicht oder nur knapp erreicht, was eine Neustrukturierung der Versorgung von extremen Frühchen in der Region notwendig machte. In der Kooperationsvereinbarung bekennen sich die vier Häuser weiterhin zu einer intensiven Vernetzung und fachlichen Zusammenarbeit.

Über das Perinatalzentrum Level 1 in Coburg:
Das REGIOMED-Klinikum Coburg ist mit 560 Betten Teil des Krankenhausplans des Freistaats Bayern. Im Rahmen der Kinder- und Jugendmedizin betreibt das Klinikum eine Kinderintensivstation und erfüllte viele Jahre die Kriterien des gemeinsamen Bundesausschusses für ein Level-1-Perinatalzentrum. Mit der Neufestsetzung der jährlichen Mindestmenge auf 25 wurde ein ordnender Eingriff der Planungsbehörde notwendig, um einer unkontrollierten Fehlentwicklung von suboptimalen Versor-gungsstrukturen vorzubeugen. Der rund einjährige Entstehungsprozess wurde vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention sowie von den Krankenkassen intensiv begleitet. Dieses enge Zusammenwirken aller Verantwortlichen der Gesundheitsplanung ist beispielhaft.

zur Pressemitteilung des Verbundes PNZ Nordfranken

Zurück