Ein selbstbestimmtes Leben bis zuletzt, und das - auch bei schweren unheilbaren Erkrankungen - möglichst daheim, in vertrauter Umgebung: Das ist es, was sich viele Menschen wünschen.
Die „Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung – SAPV Coburg“ hat am 1. Juli 2015 den Betrieb aufgenommen, um diesen Wunsch Schwerstkranken und sterbenden Men-schen unserer Region zu erfüllen.
Ein Team von spezialisierten zwölf Palliativkräften und Palliativmedizinern unter Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Johannes W. Kraft, Oberärztin Dr. Barbara Gareus, und den leiten-den Palliative Care-Kräften Martina Scholz und Johanna Partes ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr für die Menschen der Region da.
Zwei der insgesamt sechs Palliativmediziner (Dr. Maro Ritter und Dr. Thomas Altscher) bringen ihre Erfahrung als niedergelassene Ärzte ins Team ein. Das Mobile Palliativteam Coburg arbeitet vertrauensvoll mit Hausärzten, Pflegediensten und dem Hospizverein zu-sammen, wie die Erfahrungen und Rückmeldungen bei den seit Juli bereits über 60 betreuten Patienten bestätigen.
Träger der SAPV ist das REGIOMED-KLINIKUM Coburg. Als gemeinnütziger kommunaler Träger der Palliativstation und der SAPV tritt das Klinikum Coburg gemeinsam mit allen Netzwerkpartnern aktiv für eine umfassende Versorgung gerade auch schwerkranker Menschen der Region ein.
Die Räumlichkeiten befinden sich auf Ebene 02 des Klinikum Coburg, neben der neuen Notfallpraxis, im Übergang zwischen Cafeteria und altem Haupthaus.
Das Coburger SAPV-Konzept wurde besonders anerkannt und gefördert durch das bayerische Ministerium für Gesundheit und Pflege unter Leitung von Ministerin Melanie Huml sowie der Paula-Kubitschek-Vogel-Stiftung.
Hintergrund der SAPV: Unheilbar Kranke in der letzten Lebensphase, die an belastenden Symptomen wie Schmerzen, Atemnot, Übelkeit oder Angst leiden, haben einen gesetzli-chen Anspruch, auch zu Hause oder im Pflegeheim und Hospiz palliativmedizinisch betreut zu werden. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, wurde mit der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung ein professionelles Angebot geschaffen, das ergänzend zur Betreuung durch Hausarzt, ambulante Pflegedienste, Pflegeheime und ehrenamtlichen Hospizbegleitern tätig wird.
Wichtiges Ziel dabei ist, den Betroffenen das Verbleiben im gewohnten Umfeld zu ermöglichen. Unerwünschte und unnötige Klinikeinweisungen können vermieden werden.
Mit speziell ausgestatteten Fahrzeugen (u.a. mit tragbarem Ultraschallgerät, Schmerzpumpen, speziellen Hilfsmitteln etc.) sind die erfahrenen Palliativmediziner und spezialisierten Pflegekräfte an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr im Einsatz und machen Hausbesuche.
Sei es, um Schmerzen, Atemnot oder Übelkeit zu lindern, Ängste zu nehmen oder Krisensituationen zu bewältigen: Bereits die Gewissheit, dass 24 Stunden am Tag ein kompetenter Ansprechpartner erreichbar ist, gibt Betroffenen und Angehörigen das Gefühl der Sicherheit.
Wie erhalte ich SAPV?
Bei Bedarf nehmen ihr behandelnder Arzt oder Sie persönlich gerne Kontakt mit uns auf. Im gemeinsamen Gespräch kann kurzfristig geklärt werden, welche Hilfe in Ihrem speziellen Fall gewünscht und nötig ist. Sobald der Haus-, Fach- oder Krankenhausarzt eine Verordnung („Formular 63“) ausgestellt hat, und dies mit der SAPV Coburg abgestimmt ist, kann der Patient die Leistungen in Anspruch nehmen. Die Kosten dafür übernehmen die Krankenkassen, die im Sinne ihrer Versicherten die SAPV Coburg positiv begleiten.
Bei jeglichen Fragen zur SAPV nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf:
Über unsere SAPV-Telefonnummer 09561 225400, die Nummer der Palliativstation Coburg 227555, die Faxnummer: 225109 sowie über unsere Mailadresse „sapv@klinikum-coburg.de“ können Sie sich direkt informieren.