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Kompetenz und Sicherheit rollt nun auch zu den Familien nach Hause

Kompetenz und Sicherheit rollt nun auch zu den Familien nach Hause
Norbert Parmantye und Reinhard Schaller vom CoJuKi e.V. übergeben das neue Nachsorgeauto an Chefarzt Dr. Peter Dahlem und Vertreterinnen der Nachsorgeteams der Kinderklinik Sylvia Fischer, Anja Diederich und Doreen Harreß (v.l.n.r.).

Dank einer großzügigen Spende des Fördervereins der Kinderklinik Coburg, CoJuKi e.V., an das REGIOMED Klinikum Coburg können die Nachsorgeangebote „Harl.e.kin“ und „Bunter Kreis“ jetzt flächendeckend umgesetzt werden: Mit dem neuen, durch Spenden finanzierten Nachsorgeauto können die jeweiligen Teams der Kinderklinik die betroffenen Familien nun endlich auch mit einem eigenen Fahrzeug aufsuchen oder sie zu den vielen wichtigen Terminen nach der Entlassung aus der Klinik begleiten.

Der Start ins Leben kann manchmal sehr schwer sein. Rund 10 Prozent aller in Deutschland geborenen Kinder, also rund 80.000 jährlich, kommen zu früh oder mit einer schweren Erkrankung auf die Welt. Die Überlebenswahrscheinlichkeit dieser Kinder ist heute dank den Möglichkeiten der modernen neonatalen Intensivmedizin viel höher als noch vor einigen Jahren. Dennoch benötigen sie eine besondere Betreuung – oftmals auch weit über die ersten Lebenswochen und -monate hinaus.

In der Kinderklinik Coburg werden Frühgeborene und Neugeborene mit zum Teil schweren gesundheitlichen Beeinträchtigungen betreut. Als Perinatalzentrum Level I erfüllt das Klinikum die fachlichen und technischen Voraussetzungen für eine Versorgung von Frühchen auf höchstem medizinischen Niveau. Selbst sehr kleine Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1.250 Gramm erhalten hier jederzeit die bestmögliche medizinische Versorgung und Betreuung. Aber auch ältere Kinder und Jugendliche werden in der Kinderklinik Coburg nach den neuesten Leitlinien medizinisch, pflegerisch und therapeutisch bestens versorgt.

Nach Entlassung aus der Klinik ist diese ganzheitliche Behandlung jedoch oftmals noch nicht vollständig abgeschlossen. Dann braucht es eine kontinuierliche effektive Unterstützung. Eines der Hauptziele, die es dabei zu erreichen gilt, ist ein normales Familienleben mit Kita, Schule und Beruf meistern zu können. Auch die weitere geistige und körperliche Entwicklung der Frühchen gilt es zu Hause weiter zu fördern. Gerade in solchen Fällen darf kein Abbruch nach der Entlassung aus der Kinderklinik entstehen. Es geht um ein sicheres und stabiles häusliches Umfeld.

Im Rahmen dieser aufwendigen und intensiven Betreuung spielt die Vernetzung mit Förder- und Therapiezentren, mit Spezialambulanzen und den niedergelassenen Kinder- und Fachärzten eine sehr wichtige Rolle. Der Kontakt zu Selbsthilfegruppen und anderen Einrichtungen kann eine große Hilfe sein. All diese Aufgaben können betroffene Familien in der Regel alleine nicht bewältigen. Da-rum ist eine Nachsorge durch interdisziplinäre Teams – auch über den Klinikaufenthalt hinaus – ausgesprochen wichtig. Diese Teams aus Sozialpädagogen, Psychologen, Nachsorgeschwestern und Ärzten betreuen die Kinder und Familien schon während ihrer Zeit in der Klinik und setzen diese Betreuung dann zu Hause fort. Man kennt sich bereits.

Aus diesen Gründen etablierte die Kinderklinik Coburg bereits vor fünf Jahren das Nachsorgeangebot Harl.e.kin und vor zwei Jahren die Sozialmedizinische Nachsorge „Bunter Kreis“. Letztere steht vor allem den schwer kranken Kindern zur Verfügung. Diese Angebote sorgen dafür, dass nicht nur eine medizinische Betreuung stattfindet, sondern dass Eltern in ihrer vorhandenen Kompetenz gestärkt werden. Denn nur sie kennen ihre Kinder am besten und wissen, was ihnen gut tut und wie sie in welcher Situation reagieren. Jeder, der selbst einmal als Kind erkrankte, weiß wie wichtig es ist, in der eigenen Familie Geborgenheit zu finden. Die pflegerische Anleitung, die einfühlsame Unterstützung und die wichtigen psychosozialen und sozialrechtlichen Beratungen durch ein erfahrenes Team können diese Sicherheit und Geborgenheit in der Familie wieder herstellen.

Unterstützung durch den Förderverein „CoJuKi e.V.“
Durch das eigene neue Nachsorgeauto wird die individuelle Betreuung durch die beiden Nachsor-geangebote der Kinderklinik im gesamten REGIOMED-Gebiet deutlich erleichtert. Die Familien werden so noch viel besser als bisher auf ihrem Weg in ein „normales“ Leben begleitet und unterstützt. Für die betroffenen Familien sind diese Angebote kostenfrei, denn die Nachsorgeangebote finanzieren sich weitgehend aus Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen und Förderungen des Bayerischen Sozialministeriums. Dennoch können nicht alle Kosten dieser sehr aufwendigen Angebote gedeckt werden. „Aus diesem Grund freuen wir uns sehr, dass der Förderverein einspringt und die Finanzierungslücke übernimmt. Dafür ein großes Dankeschön im Namen aller betroffenen Kinder und Familien!“, bekräftigt Chefarzt Dr. Peter Dahlem.

CoJuKi e.V. wurde 2007 durch engagierte Mütter und Väter, Großeltern und Ärzte gegründet. Der Förderverein unterstützt die Klinik für Kinder und Jugendliche in Coburg – ob es sich dabei um Spiel-, medizinische oder therapeutische Geräte handelt, ob es darum geht, Raum zu schaffen oder den Ärzten Zeit für den persönlichen Kontakt zu ihren Patienten zu verschaffen. Die Unterstützung soll es den Ärzten und Pflegekräften ermöglichen, sich intensiver um die kleinen und „größeren“ Patienten zu kümmern – stets gemäß dem Leitspruch des Fördervereins: „Damit wir das Kinderlachen immer hören“. Der Förderverein finanziert die Unterstützung der Kinderklinik über Spenden von Firmen, Service-Clubs, Privatpersonen oder sonstigen Einrichtungen. In Bezug auf die Finanzierung des Fahrzeugs für die Nachsorgeprogramme bedankt sich der Förderverein bei der Sparkasse Coburg - Lichtenfels, dem Autohaus Bender, den Kindern des Kindergottesdienstes Heldritt sowie der Firma Schreiner in Scheuerfeld.

Weitere Informationen zu den Nachsorgeprogrammen und „CoJuKi e.V.“ finden Sie auf der Homepage des Fördervereins (www.cojuki.de).

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