Professor Dr. Thomas Bschleipfer und Prof. Dr. Gerhard Grabenbauer
Bei Krebsdiagnose bestens versorgt – das sind die Patienten des Onkologischen Zentrums am Sana Klinikum Coburg. Dieses ist nun um eine Facette reicher: Das Prostatakarzinomzentrum wurde vor kurzem erstmalig von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert.
Patienten mit Prostatakrebs können somit auf eine ganzheitliche und umfassende Versorgung angefangen beim Erstkontakt, über die Diagnose- und Indikationsstellung, bis hin zu Operation, postoperativer Versorgung und nötigenfalls auch palliativer Begleitung, vertrauen. Alle Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft zur Zertifizierung wurden mit Bravour gemeistert. „Vater des Erfolgs“ ist gewissermaßen Professor Dr. Thomas Bschleipfer, Chefarzt der Urologie, der die Qualifizierung von Beginn an forciert hat. Er verweist zugleich darauf, dass das nunmehr errungene Zertifikat eine Teamleistung sei: „Es ist eine Stärke unseres Zentrums, dass wir, angebunden an das Onkologische Zentrum und in Zusammenarbeit mit den Strahlentherapeuten, den Patienten und seine individuelle Situation in den Fokus nehmen und die für ihn bestmögliche Behandlung abstimmen.“.
So nimmt die interdisziplinäre Betrachtung der Patienten eine bedeutende Rolle ein. Bereits das Aufklärungsgespräch zu Untersuchungsmethoden, Ausmaß der Erkrankung, möglichen Therapie-Alternativen und den jeweiligen Nebeneffekten der Behandlung findet durch einen Facharzt für Urologie und Radioonkologie im „Tandem“ statt. Zudem wird jeder Fall in der Tumorkonferenz vorgestellt und interdisziplinär betrachtet. Die Therapieformen werden dort vonseiten der Urologie, Strahlentherapie, Onkologie, Radiologie, Nuklearmedizin und Pathologie analysiert und abgewogen. Auch die enge Begleitung der Patienten durch das Case-Management, Physiotherapeuten, Psychologen sowie Schmerzspezialisten, Seelsorger und Sozialdienst hebt Bschleipfer hervor.
Er verweist in diesem Zusammenhang auch auf die enge Zusammenarbeit mit den Kollegen, insbesondere mit der Strahlentherapie, vertreten durch Prof. Dr. Gerhard Grabenbauer und Prof. Dr. Martin Alfrink. „Die Zusammenarbeit mit den Radioonkologen ermöglicht eine enge Verzahnung von operativer und strahlentherapeutischer Behandlung, wodurch für unsere Patienten optimale Ergebnisse zu erzielen sind“, beschreibt Bschleipfer. Die Abteilung für Radioonkologie mit ihrer modernen Ausstattung und hoher fachlichen Expertise führt u.a. eine intensitätsmodulierte und bildgeführte Strahlenbehandlung auf hohem Niveau durch. Zudem besteht die Möglichkeit der interstitiellen Brachytherapie im engen interdisziplinären Austausch. Hierbei wird eine Strahlenquelle mit Hilfe von Nadeln oder Schläuchen direkt in den Tumor eingeführt und dieser so von innen heraus zerstört.
Zugleich ist dem Chefarzt ein enger Kontakt zu den niedergelassenen Kollegen in der Region wichtig. Dort sollen das Wissen und das Vertrauen auf die Kompetenzen am Prostatakrebszentrum fest verankert sein.
Der Grundstein für die nun erfolgte Zertifizierung wurde mit dem Aufbau eines Zentrums für robotische Chirurgie gelegt- der OP-Roboter „daVinci“ ist in Coburg inzwischen bekannt und genießt einen hohen Stellenwert am Klinikum. Mit dem folgenden Ausbau der Uro-Onkologie konnte das Prostatakrebszentrum am Standort etabliert werden. In den zurückliegenden Jahren registrierte Bschleipfer folgerichtig einen deutlichen Anstieg an Zuweisungen von Prostatakarzinom-Patienten und auch Patienten mit Nierentumoren. Die für die Zertifizierung vorgegebenen Zahlen zu Primärpatienten und Operationen waren für das Coburger Team keine große Hürde.
In der nun erfolgten Zertifizierung sieht Bschleipfer ein Qualitätssiegel für die Behandlung von Patienten mit Prostatakrebs. Diese können auf eine medizinisch hochwertige und umfassende Therapie vertrauen, deren Erfolge sich auch ganz konkret benennen lassen: „Wir wissen von unseren niedergelassenen Kollegen, dass unsere Patienten nach einem operativen Eingriff sehr schnell wieder gute Kontinenzraten haben. Durch den Einsatz des „daVinci“ OP-Roboters können wir eine notwendige Entfernung der Prostata sehr häufig Nerv-erhaltend und auch unter weitgehendem Erhalt der Potenz durchführen. Dies belegt auch unsere postoperative Befragung von Patienten sechs bis acht Wochen nach dem Eingriff. Damit können wir sehr zufrieden sein und scheuen auch den Vergleich mit andere Prostatakrebszentren im Bundesgebiet nicht.“.
Über uns
Unter dem Dach der Sana Kliniken Oberfranken vereinen sich drei Kliniken an den Standorten Coburg, Lichtenfels und Neustadt bei Coburg und zahlreiche Medizinische Versorgungszentren in den Landkreisen Coburg und Lichtenfels. Mit 909 stationären Betten und 46 tagesklinischen Behandlungsplätzen bieten die Sana Kliniken Oberfranken ein breites Leistungsspektrum. Ca. 3.250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sichern auf hohem medizinischem und pflegerischem Niveau die Gesundheitsversorgung in der Region.
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