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Eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands

Eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands

Im nächsten Jahr soll das neue Green Hospital in Lichtenfels eröffnen. Gibt es in Ihrem Bereich bereits erste Ergebnisse zur Neubauplanung?

Anja Schönheit-Müller: Seit Anfang des Jahres haben wir zahlreiche Arbeitsgruppen gegründet, die fleißig an verschiedenen Themen rund um den Neubau arbeiten. So binden wir von Anfang an unsere Mitarbeiter in den Veränderungsprozess mit ein und sorgen für Transparenz. In den Arbeitsgruppen geht es beispielsweise um neue Arbeitsabläufe, neue Aufgabenbereiche, die Visitenzeiten auf den neuen Stationen oder die Neustrukturierung von Aufnahme- und Entlassprozessen.

Im Neubau werden wir eine andere räumliche Struktur vorfinden. So haben wir heute viele kleinere Stationen mit 21 Betten. Im Green Hospital dagegen werden die medizinisch-pflegerischen Bereiche zu modernen Zentrumsstrukturen zusammengefasst und orientieren sich damit am Beispiel vieler anderer moderner Kliniken. Auf insgesamt zwei Ebenen wird es dann Pflegebereiche mit 32 bzw. mit 64 Betten geben. Diese räumliche Veränderung macht es notwendig, bestehende Teams zusammenzuführen.

Wie wollen Sie diese Teamzusammenführung gestalten?

Am Beispiel des Zentrums für Frauenheilkunde möchte ich dies kurz erläutern: Heute sind der Bereich Gynäkologie, die Wöchnerinnenstation, die Neugeborenstation sowie der Kreißsaal räumlich voneinander getrennt und die Mitarbeiter der Pflege arbeiten in unterschiedlichen Teams. Im Green Hospital Lichtenfels werden die fachähnlichen Bereiche zu einem sogenannten „Zentrum für Frauenheilkunde“ zusammengefasst. Diese interdisziplinäre Teamstruktur soll vor allem die berufsgruppenübergreifende Zusammenarbeit und den Informationsfluss fördern – dies wiederum ist für eine nachhaltige Patientenversorgung essenziell. Vor der Teamzusammenführung werden wir zusammen mit den Betriebsräten Mitarbeitergespräche führen, um alle Mitarbeiter und Stationsleitungen fest in den Zusammenschluss einzubinden. Bereits Ende des Jahres soll dieser Prozess abgeschlossen sein und die Mitarbeiter werden wissen, mit wem sie nächstes Jahr zusammenarbeiten. Die Teamzusammenführungen werden wir mit Teambildungsmaßnahmen unterstützen.

Welche weiteren Neuerungen wird es im Bereich der Pflege geben?

Zur Steigerung der Pflegequalität soll das Pflegesystem ‚Primäre Pflege‘ eingeführt werden, was bedeutet, dass die examinierten Pflegekräfte Prozessverantwortlichkeit von der Aufnahme bis zur Entlassung eines Patienten erhalten und damit die Patienten und Angehörigen einen direkten Ansprechpartner haben. Auch die Studenten unseres Kombistudiums Pflege, das wir gemeinsam mit der Universität UMIT in Tirol anbieten, sollen hier in Zukunft eingebunden werden. Des Weiteren bilden wir momentan Pflegeexperten im Bereich Aromapflege, Wundmanagement und Ernährungsmanagement aus. Dieser Schritt ist Teil unseres Wegs zu einer ganzheitlichen Patientenversorgung, wie wir sie im Green Hospital verwirklichen wollen.

Was bedeutet „REGIOMED“ für die Pflegekräfte?

Als Verbund profitiert REGIOMED unter anderem von den zahlreichen Möglichkeiten der Kooperation und des Austauschs zwischen den verschiedenen Einrichtungen. In diesem Zusammenhang erleben wir beispielsweise auch, dass sich REGIOMED-Pflegekräfte immer wieder bereit erklären, an anderen Standorten zu unterstützen, zum Beispiel bei kurzfristigen Vertretungsbedarfen wie Krankheitsausfällen. In Lichtenfels wollen wir das bestehende Konzept nun weiterentwickeln: Mit einem sogenannten „Pflegepool REGIOMED“ wollen wir Mitarbeitern aus dem Klinikum Lichtenfels zudem die Möglichkeit eines längeren Einsatzes an den REGIOMED-Standorten bieten. Der Einsatz im Pflegepool ist freiwillig und soll die fachlichen und sozialen Kompetenzen der Mitarbeiter fördern. Hierdurch kann einerseits bestehendes Wissen erweitert werden und andererseits wird die Zusammenarbeit innerhalb des Verbundes nachhaltig gestärkt. Insofern ist der Pflegpool ein modernes Personalentwicklungsinstrument für die Pflege, welches bereits seit mehreren Jahren im ärztlichen Bereich fest etabliert ist. Zum Aufbau des Pflegepools wollen wir zwei bis drei freiwillige Mitarbeiter gewinnen mit der Option, später Leitungsfunktionen zu übernehmen, da viele unserer Stationsleitungen in den nächsten Jahren in Rente gehen. Aber auch die fachlichen Kompetenzen wollen wir mit diesem Modell fördern, zum Beispiel zur Entwicklung von Pflegeexperten.

Was ist Ihre Vision?

Der Umzug ins Green Hospital bedeutet für mich, eine nachhaltige und kontinuierliche Patientenversorgung aufzubauen und zu entwickeln. Hierzu gehört es, Abläufe zu optimieren und Ressourcen einzusparen. Weiterhin ist es wichtig, nicht einseitig auf Kosten zu schauen, sondern auch auf die Qualität und die Zufriedenheit. Mir ist die Zufriedenheit unserer Mitarbeiter sehr wichtig, denn nur so können wir auch die Zufriedenheit unserer Patienten erhalten. Um dies zu erreichen, bedarf es kleinerer Veränderungen – ohne dabei Traditionen und Bewährtes aufgeben zu müssen. Die familiäre und positive Kultur, die ich seit meiner Zeit in Lichtenfels kennenlernen durfte – und die mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen ist – möchte ich sehr gerne erhalten.

Mein festes Ziel ist es, die Mitarbeiter so gut es geht durch diesen Veränderungsprozess zu begleiten. Meine Aufgabe wird es sein, die Balance zwischen der Altbausituation und der Neubausituation zu finden. Am Ende dieses Prozesses wird eines der modernsten Krankenhäuser Deutschlands stehen – denn als solches wollen wir unser Green Hospital entwickeln.

Was bedeutet Lichtenfels für Sie?

Einerseits verbinde ich mit Lichtenfels eine wunderschöne Landschaft, die mich jeden Morgen begeistert. Andererseits genieße ich den Umgang mit den freundlichen Mitarbeitern mit ihrer typisch fränkischen Kultur. Vor allem aber schätze ich den offenen und unkomplizierten Umgang miteinander sowie die Bereitschaft der Mitarbeiter, innovative und neue Wege zu gehen. Insofern verbinde ich mit Lichtenfels einen innovativen Landkreis in einer gesundheitsfördernden Umgebung, der mit einem grünen Krankenhaus Maßstäbe für ganz Deutschland setzen wird.

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