REGIOMED Onkologisches Zentrum: Früherkennung
Schutz vor schweren Erkrankungen durch Prävention
Durch die Pandemie sind in Deutschland deutlich weniger Menschen zu Krebs-Früherkennungs-Untersuchungen gegangen. Werden Tumore erst später erkannt, hat das gesundheitliche Folgen. Eine Auswertung von AOK-Abrechnungsdaten aus Kliniken im Pandemie-Zeitraum von März 2020 bis Juli 2021 zeigt, dass 13 Prozent weniger Darmkrebs-Operationen durchgeführt wurden als noch 2019. Ein Negativ-Trend ließ sich auch bei Brustkrebs-OPs feststellen (- 4 %). Aufgrund dieser Situation befürchten Experten einen „mittelfristig größeren Anteil höherer Schweregrade bei Krebserkrankungen, welche dann in der Folge nicht mehr optimal behandelt werden können und sich auf die Sterblichkeit auswirken“.
Deshalb möchten wir Sie darauf hinweisen, Früherkennungs-Untersuchungen trotz der Pandemie wahrzunehmen.
Diese Leistungen sind empfohlen und werden seitens der gesetzlichen Krankenkassen bezahlt:
Gebärmutterhalskrebs
Ab dem 20sten Lebensjahr haben Frauen einmal jährlich den Anspruch auf eine Untersuchung des äußeren und inneren Genitals, von 20 bis 34 eine jährliche Abstrich-Untersuchung von Gebärmuttermund und Gebärmutterhals. Ab einem Alter von 35 alle drei Jahre einen Test auf humane Papillomviren (HPV) in Kombination mit einem Pap-Abstrich (Ko-Testung).
mehr unter Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung
Weitere Informationen für Frauen:
Die große Darmspiegelung: Informationen für Frauen
Brustkrebs
Je früher Brustkrebs entdeckt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Vorsorge ist wichtig und wird deshalb auch von der Krankenkasse übernommen.
Bei Frauen ab dem 30. Lebensjahr werden jährlich Brustdrüsen und Lymphknoten in den Achselhöhlen abgetastet. Zudem wird die Form und Größe der Brust und Brustwarzen kontrolliert. Die Brustwarze wird vorsichtig gedrückt, um zu überprüfen, ob Flüssigkeit austritt.
Zusätzlich werden Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre per Brief zum Mammografie-Screening eingeladen.
Tritt in Familien gehäuft Brust- oder Eierstockkrebs insbesondere in jungem Alter auf, sollte Frauen aus diesen Familien bzw. verwandtschaftlichen Verhältnissen eine genetische Untersuchung empfohlen werden. Zeigt sich eine Veränderung in bestimmten Genen (BRCA1 / BRCA 2) wird Ratsuchenden ein risiko-adaptiertes Brustkrebs-Früherkennungsprogramm angeboten. Ab dem 25. Lebensjahr oder 5 Jahre vor dem jüngsten Erkrankungsalter in der Familie werden alle sechs Monate eine Tast- und Ultraschalluntersuchung und einmal pro Jahr eine Kernspintomografie empfohlen. Eine Mammografie sollte in diesem Fall ab dem 40. Lebensjahr zusätzlich ein- bis zweijährlich durchgeführt werden.
Näheres erfahren Sie von Ihrem Frauenarzt.
Quellen:
Brustkrebs - Mammographie-Screening | DKG (krebsgesellschaft.de)
Informationsblatt: Familiärer Brust- und Eierstockkrebs (krebsinformationsdienst.de)
Brustkrebs - Früherkennung | DKG (krebsgesellschaft.de)
Prostatakrebs
Ab dem 45sten Lebensjahr einmal jährlich Abtastung der Prostata vom Enddarm aus, Untersuchung des äußeren Genitals und Abtastung der Lymphknoten in der Leiste, mehr unter Prostatakrebs-Früherkennung und PSA-Test.
Weitere Informationen für Männer:
Der Stuhltest: Informationen für Männer
Prostatakrebs: Früherkennung und PSA-Test
Bauchaortenaneurysma
Beim Aortenscreening wird untersucht, ob eine Gefäßerweiterung im Bereich der Bauchschlagader vorliegt. Die krankhafte Erweiterung der Bauchschlagader, genannt Bauchaortenaneurysma, ist eine immer häufiger werdende Erkrankung und nimmt durch den demografischen Wandel sogar noch zu. Dem Fortschritt der Medizin haben wir es jedoch zu verdanken, dass man ein Aneurysma heutzutage frühzeitig durch ein Ultraschallscreening erkennen und vorbeugende Maßnahmen ergreifen kann.
Das Bauchaortenscreening als Vorsorgeleistung bei Männern ab 65 Jahren wird einmalig von der Krankenkasse übernommen.
Weitere Infos
Gesundheits-CheckUp
ab 35 Jahre, alle drei Jahre
Körperliche Untersuchung und Laborwerte.
Hautkrebs
Ab dem 35sten Lebensjahr alle zwei Jahre eine gezielte Befragung nach Hautveränderungen und Inspektion des gesamten Körpers einschließlich des behaarten Kopfes, mehr unter Hautkrebs-Früherkennung
Darmkrebs
Ab dem 50sten Lebensjahr bis einschließlich 54 einmal jährlich Test auf verborgenes (okkultes) Blut im Stuhl, ab 55 alle zwei Jahre, und/oder ab 50 (Männer) beziehungsweise 55 (Frauen) eine Darmspiegelung (Koloskopie) und eine einmalige Wiederholung nach mindestens zehn Jahren, mehr unter Darmkrebs-Früherkennung.
Hier finden Sie eine kurze Übersicht des Bundesministeriums für Gesundheit zum Thema Früherkennung und Krebs.
Darüber hinaus gibt es in Deutschland weitere medizinische Früherkennungsangebote, beispielsweise den "Gesundheits-Check-up". Dieser soll dazu beitragen, Krankheiten wie Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Herzprobleme und Nierenschäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Im Rahmen des Check-ups erfragen Ärztinnen und Ärzte auch familiäre Vorbelastungen für Krankheiten einschließlich Krebserkrankungen wie Darm- und Brustkrebs. Außerdem können Versicherte sich einmalig auf Hepatitis-Viren testen lassen. Diese Viren sind ein wichtiger Risikofaktor für Leberkrebs.
Zugang Früherkennung: Sprechen Sie hierzu mit Ihrem Hausarzt.
Quellen:
Früherkennung von Darmkrebs | DKG (krebsgesellschaft.de)
Darmkrebs: Früherkennung mit Stuhltest und Darmspiegelung (krebsinformationsdienst.de)
Hautkrebs früh erkennen: Auffällige Veränderungen der Haut (krebsinformationsdienst.de)