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Herzkatheter

Leistungsspektrum

Das Klinikum Coburg verfügt über vier Herzkatheter-Messplätze, die mit modernster Technik ausgestattet sowohl für Koronarangiographien und Ballonaufdehnungen von Engstellen (PCI) als auch für elektrophysiologischen Untersuchungen (EPU) und Behandlungen dienen. Die digitalen Röntgenanlagen dieser Labors sind jeweils die neueste Generation dieser Anlagen. Darüber hinaus wird ein weiteres Katheterlabor gemeinsam mit dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie (IDIR) betrieben. Im eigentlichen Untersuchungsraum befinden sich der Untersuchungstisch, die Röntgenanlage und weitere Bildschirme zur Darstellung der Röntgenaufnahmen und von Patientenmessdaten wie Blutdruck, EKG und Sauerstoffgehalt des Blutes. Im angrenzenden Raum werden die Daten registriert, befundet und digital archiviert. In unmittelbarer Nähe befindet sich die Intensivstation und der Herzkatheter-Überwachungsbereich.

Chefarzt Dr. med. Christian Mahnkopf und Gesch. Ltd. OA Herzkatheterlabor Dr. med. Steffen Schnupp 

Diagnostisches Spektrum, therapeutische Möglichkeiten

Eine Herzkatheteruntersuchung ist eine invasive Maßnahme, mit der viele Fragestellungen abgeklärt werden können, die den Herzmuskel, seine Durchblutung, aber auch Herzklappen betreffen. Außerdem ist mit ähnlicher Technik die Darstellung und Behandlung bei Gefäßveränderungen an Halsschlagadern und Nierengefäßen möglich.

Am Herzen können folgende Erkrankungen abgeklärt und behandelt werden:

  • Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (koronare Herzerkrankung mit Angina Pectoris oder Herzinfarkt)
  • Herzmuskelerkrankungen (Kardiomyopathien), die zu Herzschwäche (Herzinsuffizienz) führen, z. B. Herzmuskelentzündungen
  • Angeborene oder erworbene Herzfehler (Herzscheidewand-/ Herzklappenveränderungen)
  • Erkrankungen des Herzbeutels (Perikard)
  • Veränderungen am Lungenkreislauf, Vermessung der Blutdruckwerte am rechten und linken Herzen

Ebenso können dargestellt und ggf. behandelt werden:

  • Erkrankungen der Hauptschlagader (Aorta)
  • Erkrankungen der Halsschlagader (A. carotis, A. vertebralis)
  • Erkrankungen der Nierengefäße

Koronarangiographie und PCI

Für die Diagnostik und Behandlung von akuten und chronischen Durchblutungsstörungen am Herzen (Koronare Herzkrankheit bzw. des Akuten Herzinfarkts) werden nach Einführung eines Katheters über die Schlagader der Leiste oder des Armes die Koronargefäße des Herzens röntgenologisch dargestellt. Dabei lassen sich evt. Engstellen diagnostizieren. Diese Engstellen können in den meisten Fällen mit Hilfe eines Ballonkatheters aufgedehnt werden (PCI). Meist wird dabei auch eine Gefäßstütze (STENT) eingesetzt. Die neueste Generation dieser Gefäßstützen ist mittlerweile nicht mehr aus Metall, sondern löst sich nach einiger Zeit selbst auf – damit bleibt kein Fremdkörper mehr im Herzen. Um bei einem akuten Herzinfarkt den Schaden am Herzmuskel möglichst gering zu halten unterhalten wir rund um die Uhr an 365 Tagen eine Katheterbereitschaft, die zu jeder Tages- und Nachtzeit Notfall-Eingriffe durchführen kann. Der akute Verschluß eines Herzkranzgefäßes kann so in den meisten Fällen schnellst möglich aufgehoben werden.

Spezielle Techniken

Zur Behandlung können verschiedene Techniken eingesetzt werden, wobei in den meisten Fällen Gefäßengstellen mithilfe von Ballonkathetern und Gefäßstützen (Stents) behandelt werden.

Seltener sind Spezialverfahren zur Diagnostik oder Behandlung erforderlich:

  • Messung der Kranzgefäßdurchblutung mit Spezialdraht (Druck-/Flussdrahtmessung)
  • Ultraschalluntersuchung der Herzkranzgefäße (IVUS)
  • Entnahme von Gewebsproben aus dem Herzmuskel (Myokardbiopsie)
  • Abtragung von Gefäßengstellen mit speziellen Bohrköpfen (Rotablation) oder Schneidewerkzeugen (Atherektomie)
  • Entfernen von Blutgerinnseln aus dem Kranzgefäß (Thrombektomiesysteme)
  • Verschließen eines Lochs in der Herzscheidewand (PFO, ASD)
  • Aufdehnen von Klappenverengungen mit einem Spezialballon (Valvuloplastie)

Informationsmaterial

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